Ritterhumpen Baldeneysee

Die Essener Chronologie oder die zweifelhafte Ehre der Drittplatzierten....

Der Ritterhumpen in Essen auf dem Baldeneysee findet alljährlich im Oktober im SC Najade statt.
Man liebt diese Regatta oder... man findet den ausrichtenden Verein, die vielen netten Leute, die herbstliche Stimmung am See oder Überraschungen toll!

Nun aber zum Ablauf dieser Traditionsregatta im Jahre 2012.

Die Anreise erfolgt üblicherweise am Freitagnachmittag, nette Begrüssung mit Grillwurst und bierhaltigen Getränken, währenddessen schwebt schon fast
das Sportgerät per Kran in den See.
Schnell noch den Mast gestellt und in eine freie Box verholt, anschliessend Klönschnack im Clubhaus, bis der berühmte Bootsbauer aus dem hohen Norden dieses
abschliesst....
Soweit alles wie immer und alles gut.

Samstag morgen gemeinsam mit Blick auf den See frühstücken und über den Wind philosophieren.
Mir sind noch die Worte im Ohr: "Iss nicht soviel, ist kein Wind angesagt...."
Alle Boote mit den je 2 Besatzungsmitgliedern machen sich dann wohlgelaunt auf den Weg zum Startschiff, man freut sich über die vielen anderen schönen Boote mit
je 3 Besatzungsmitgliedern, die mit uns um die Tonnen fahren werden. Bis hierhin alles wie immer und alles gut.

Dann erfolgt der Startschuss, man kreuzt mehr oder weniger schnell zur Luvtonne; die gemischte Mannschaft GER 1378 ist als erste dort, zieht den Spi, hält sich an
dieser Position bis zur Leetonne und...
ja, nun sind wir hinter Jens und Jens sowie Wolfgang und Christian.
Egallo, dritter ist auch super....alles gut und fast alles wie immer.

In dieser Reihenfolge geht es auch in die nächste Runde bis meine Steuerfrau sagt (O-Ton): "Dahinten kommt `was...!!!"
Was das ist, bleibt vorerst ihr Geheimnis, aber aufgrund der merkwürdigen Betonung entschliesse ich mich, den Spi einen Hauch eher als sonst zu bergen.
Also runden wir nur unter Gross die Leetonne, während mindestens eine Mannschaft bereits bereut, am Morgen nicht üppiger gefrühstückt zu haben....

Die Mannschaft GER 1930 schont in der plötzlich auftretenden Bö ihre Regattasegel, indem sie das Boot kurz flachlegt.
Jens und Jens stehen gemeinsam auf dem Schwert und beim Aufrichten wird nur ein Jens nass.
(Dieser eine Jens springt später nach dieser Wettfahrt auf ein gekentertes Boot, läuft ein paar Schritte aus und hilft beim Aufrichten, wiederum ohne nass zu
werden...!)

Die Böen bleiben noch eine Weile, GER 1930 will die Segel aber nicht mehr schonen, wir ebenfalls nicht; also Genua ausgerollt und ab ins Ziel. Rings um den
Baldeneysee blinkt es blau, man hört Sirenen und GER 1378 alias
Martha ist als erste im Ziel. Danach Frida VI (GER 1930) , gefolgt von Wonni (GER 1112) und Joker ( GER 1364) sowie That´s it (AUT 196).
Die anderen Teilnehmer kenterten, GER 1255 erlitt einen Ruderbruch.
Soweit alles nicht mehr wie immer und nicht mehr alles ganz so gut...

Die erste Wettfahrt des Ritterhumpens ist beendet, man hilft, so gut es geht bei den gekenternten Schiffen, aber es soll noch eine weitere Wettfahrt stattfinden.
Start nur noch mit 5 Booten, doch nach dem Spigang ist der Wind komplett weg und die Wettfahrt wird abgebrochen .

Samstagabend erfolgt die übliche Belustigung mit DJ und Büffet. Alles wieder wie immer und alles wieder gut, denn bis auf den Ruderbruch scheint es keine
Schäden an Mensch und Material gegeben zu haben.

Sonntag ist das bereits bekannte Warten auf Wind angesagt, leider ohne Ablenkung durch den sonst immer zeitgleich ablaufenden Ruhr-Marathon, der findet diesmal eine Woche
später statt.

Der Wind hat ein Einsehen, kehrt zurück und es folgt eine Wettfahrt, von der manche sagen, diese Regatta sollte nicht mehr ohne psychologische Unterstützung
stattfinden!

GER 1930 dominiert und fährt einen Start - Ziel - Sieg ein....Entschuldigung, fährt fast einen Start-Ziel-Sieg ein...
Denn an der Leetonne erwischt es die drei führenden Boote ganz bitter:
Eine plötzlich partiell auftretende Flaute (das Gegenstück zum plötzlich auftretenden Fallwind am Baldeneysee) hindert am Weiterfahren, zumal eine Wand
aus Folkebooten von hinten angetrieben kommt...
Aus dieser Situation retten sich Robert Mayr und Dennis Hoffmann (AUT 196) bestens und fahren als erste ins Ziel.
Wonni mit Vorschoter Gerd Linnemann umschiffen dieses Chaos, in dem wir immer noch mit Jens und Jens feststecken, und werden zweite und somit mit 5 Punkten Gewinner
über alles (1. Platz, bestes B-Boot...)
Herzlichen Glückwunsch!!!
Dann segelt GER 1364 ins Ziel und wir werden Zeuge einer Tatsache, die zukünftig den Psychologen bei dieser Regatta erfordern könnte:
Das noch bis vor wenigen Minuten führende o.g. Boot wird kurzerhand zeitgleich in Luv und auch Lee überholt... dramatisch!

Insgesamt werden wir dritte Mannschaft hinter Robert und Dennis und dürfen diesen Bericht schreiben.

 

Conny Dahm und Marco Müldner
GER 1378