Segeln - Kegeln - Schießen 2005

Der HYC hatte am 30.-31.07.2005 zur 40-sten Jubiläumsveranstaltung dieses Dreikampf-Wettbewerbes mit immensem Spaßfaktor auf dem Steinhuder Meer eingeladen.

Da die Segelwettfahrten ohne Spinacker gesegelt werden und ältere Jollenkreuzer je nach Baujahr bis zu mehrere Bonuspunktevergütungen auf Ihre Platzierung angerechnet bekommen, ist es genau die Richtige Veranstaltung für alle Jollenkreuzersegler.
Auch kann man, wenn man nicht ganz so erfahren im Regattasegeln ist, noch ordentlich Punkte beim Kegeln und Schießen sammeln und so für ein besseres Ergebnis in der Gesamtwertung sorgen.
Viel Spaß ist allemal garantiert und viele Preise für jede der einzelnen Wertungen jeweils für das Team sowie auch für den einzelnen Punktbesten gibt es auch zu gewinnen.
Begehrt ist auch der Mittelpokal für den Mittleren des Gesamtergebnisses (z.B. der 12. von 24).

Ich als "Schotte" hab mich also in diesem Jahr hinter die Pinne unserer "Endeavour" geklemmt, und meine Bettina motiviert an der Vorschot zu ziehen.

Samstag, 1. Wettfahrt:

Wie sich das für einen unerfahrenen Steuermann gehört bin ich mehr oder weniger erfolglos aus der dritten Reihe gestartet und Bettina hatte bei den 4,5 bis 5 Windstärken am Samstag auch gut an der Vorschot (10-er Sturmfock) zu ziehen.
Besser gesagt ich musste Ihr das ein und andere Mal noch erklären, wie rum die Uhr dreht, damit die Winsch das Segel auch wirklich dicht holen kann :-) Mit vereinten Kräften und viel Spaß trotz, oder gerade wegen des vielen Windes, ging es dann um den Kurs.
Nach dem zweiten Dreieck steuerten wir, von der Leetonne in einem Pulk als fünftes von fünf Schiffen, dem Ziel entgegen. Nur wenn wir etwas eher Wenden wie die beiden Schiffe vor uns konnte uns das noch etwas nach vorne bringen.

Gesagt, getan - und gewendet!

Ich habe leider nur nicht berücksichtigt, dass das Wenden doch etwas länger dauert wie ich es sonst gewohnt bin - und warum muss die Ziellinie auch soooooo kurz sein?
So wurden aus einer taktisch gut gemeinten Wende dann drei an der Zahl und wir konnten 12 Punkte für diesen ersten Lauf verbuchen.

Unser Schiff liegt am Nordufersteg Nr.32 und es dauerte somit ein wenig bis wir zum Schießen und Kegeln in Steinhude eintrafen. Da für diese beiden Wettbewerbe aber ein großzügiger Zeitrahmen von 14 - 18 Uhr zur Verfügung stand, konnten wir es auch ziemlich ruhig angehen lassen.

Gerade am Vereinshaus des HYC angekommen wurde mir auch schon Pfeil und Bogen in die Hand gedrückt und anhand von 3 Probeschüssen erklärt wie man möglichst erfolgreich Richtung Zielscheibe feuert.

Ich muss bei der Erklärung wohl besonders gut aufgepasst haben und konnte mit 6 Pfeilen 51 Ringe erzielen (bester Einzelschütze). (Anfängerglück, denn ich hatte bisher nur einmal einen Bogen in meinen Händen gehalten. Das war 1996 auf Fuerteventura).

Beim Kegeln hat mich Tina voll abgezogen, bzw. Sie hat dafür gesorgt, dass wir nicht Letzte wurden.
Ich muss da wohl noch ein weinig an meiner Technik feilen! Warum hat eine Kegelbahn in der Bahnmitte auch nur diese Mulde???
Stöhn - mit meiner Kegeltechnik fallen da immer nur die mittleren drei Kegel um !!!
Im nächsten Jahr sollte mal auf eine Bowling-Bahn gewechselt werden, vielleicht habe ich dann mehr Glück?!

Sonntag, 2. Wettfahrt:

Wieder aus der dritten Reihe gestartet und dann noch in den Abwinden von 2 vorausfahrenden Booten.
Also bei nächst möglicher Gelegenheit gewendet und auf Steuerbordbug die Kreuz angegangen. Vom Vortag hatte ich gelernt, nicht so viele Wenden zu fahren, da diese doch zu viel Zeit in Anspruch nehmen.

Der Wind weht mit so Fünfeinhalb Windstärken auch etwas kräftiger und Bettina war froh Ihre 10-er Sturmfock nicht so oft Dichtholen zu müssen.

Wir jedenfalls zuerst auf Steuerbordbug raus (1.Fehler), weit weg vom Feld (2.Fehler) und an der Luvtonne gemerkt, dass die "Rechte Seite" der Kreuz wohl nicht die Bessere war!? Tina zählte uns als 18. oder 19. an der Luvtonne.
Auf den beiden anschließenden Raumschenkeln haben wir dann festgestellt wie schnell auch ältere P-Boote sein können wenn kein Spi gefahren wird. Der Abstand zu Ihnen wollte und wollte nicht kleiner werden!!!
Gott Sei Dank kam bald die zweite Kreuz.
Ich als "sonst Schotte" muss sagen: "Hart am Wind aufzukreuzen ist einfach Geil!" (jedenfalls bei so nem Wind). Die Kiste lief echt gut (das Log zeigte immer über 10 km/h bis 11 km/h).
Leider war die Kreuz wie immer viel zu kurz und schon bald war die Luvtonne erreicht. Weiter ging es "Vorwind" Richtung Leetonne. Auf diesem Vorwindkurs frischte der Wind dann mehr und mehr auf. Der Bug unserer "Endeavour" hob sich aus dem Wasser und ich musste unter "Schmetterling" sehr konzentriert steuern. Als der Wind noch mehr zunahm guckte ich mich um und sah ...... oh Scheiße - so eine weiße Wand aus Wind, Regen, Gischt und Wellen.
Die Windex zuckte wie wild hin und her so dass ich mich entschloss etwas voller zu fahren. Als die weiße Wand uns eingeholt hatte fuhren wir bei nun mäßiger Sicht wie in einem Nebelfeld. Doch der "Nebel" bestand wie schon erwähnt aus heftigem Regen und Gischt.

Voraus fahrende P-Boote bekamen auch schon Ihre Schwierigkeiten. Zack, da kenterte der Eine, und da auch schon der Andere. Unser Log zeigte Vorwind 18,5 km/h an. Und das nur mit Groß und Sturmfock.

Wenn es nach Tina gegangen wäre, hätten wir ab hier die Regatta abgebrochen, doch in Luv wurde es schon wieder klarer. Der ganze Spuk hat vielleicht 3 bis 3,5 Minuten gedauert. Auf dem Prahm haben Sie eine Windgeschwindigkeit von 16 m/s gemessen. Das sind 58 km/h oder ca. 7,7 Windstärken. Wir dann um die Leetonne (dort wurde "direkt ins Ziel" angezeigt). Im Ziel konnten wir die Wettfahrt wieder mit 12 Punkten abschließen.

Gesamtplatzierung: 17. ....... und im nächsten Jahr auf alle Fälle wieder dabei !

Bettina und Horst - GER-1862 "Endeavour"

Hier noch 2 Bilder:

Gewinner des SKS-2005: Helmut Namendorf und Jörg Rintelmann


Gewinner des Mittelpokals (trotz Kenterung): Christian Weber und Julia Berger