Clarholzer Seerose

Nachdem wir am Samstag von 18 Schiffen einen Punkt hinter dem Neunten - und damit dem Platz als Mittelschiff - zurücklagen und am Sonntag ziemlich fix unterwegs waren, habe ich noch zu Jörg gesagt: "Du, ich glaube, das ist die Regatta, bei der die Crew, die den Mittelplatz belegt, einen Bericht schreiben muss. Jetzt kannst du noch was tun." Uns kam das Ziel in der dritten und verkürzten Wettfahrt immer näher und es gab seitens meines Steuermannes keinerlei Veranlassung, etwas zu unternehmen.

Eigentlich ein sehr schönes Ereignis, etwas zu schreiben. Wir schreiben einen Bericht über ein vom Seglerischen und von der Organisation grandioses Wochenende. Hierzu gehört das Abendprogramm mit leckerem Essen und Freibier und einer Filmvorführung über die beiden gesegelten Wettfahrten. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen diejenigen, die uns drei richtig tolle Wettfahrten segeln ließen, der Ökonomie sowie den Helfern und Mitwirkenden des SCC bedanken.

Auch der Wind trug dazu bei, dass, so glaube ich, jeder zu seinem Recht kam.

Nachdem wir am Samstag pünktlich um 13.00Uhr mit ungefähr drei Windstärken gestartet waren, frischte der Wind noch während der Wettfahrt auf. Für die meisten sicherlich das Größte, was es gibt: Wind! Ich aus meiner Sicht muss sagen, dass ich jedes mal  froh war, die Tonne drei erreicht zu haben und die 50qm wieder sicher in der Kiste waren. Der Eins sah ich in der ersten Wettfahrt dreimal mit Skepsis entgegen. Half alles nichts, es wurde gezogen und geschiftet.

Während der Pause zog eine schwarze Wolke, die in meinen Augen noch weniger Gutes verheißen sollte, über uns hinweg. Neben der Ungemütlichkeit des Regens, frischte der Wind noch mehr auf. Ich hätte nach Hause fahren mögen - aber auch diese Gedanken sollte ich besser bei mir behalten. Kneifen gilt nicht. Und so starteten wir dann recht schnell. Überlegungen, die 10er Fock auf zu ziehen, ließen sich somit nicht mehr in die Tat umsetzen. Die Eins kam dieses mal pfeilschnell. Und wieder hieß es von hinten: "So, ich ziehe jetzt!". Man gut, dass nach jeder Eins euch eine Drei kommt und der Adrenalinspiegel sich dem taktischen Vorgehen und dessen vermeintlicher Richtigkeit widmet!

Sicher im Hafen angekommen, hatten wir dann ausreichend Zeit, uns zu duschen, zu erholen und uns auf das bereits angekündigte leckere Essen zu freuen.  Alle Ankündigungen und Versprechen fanden seine Wahrheit in einem wahnsinnig breitgefächertem Buffet, bei dem wirklich jeder etwas für sich besonders Leckeres finden konnte. Nach der Filmvorführung erleuchtete uns das Feuerwerk die Nacht.

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker erst um die entspannte Uhrzeit von halb neun. Der Himmel kündigte allerfeinstes Wetter an und damit auch dezentere Windstärken. Das sollte nun mein - und derer unter uns, die es auch gemäßigter mögen - Wind sein. Aus meiner Ecke hinter der Kajüte kauernd, hatte ich nun endlich Zeit das Geschehen auf und über dem Wasser zu beobachten und nach mehr und weniger Wind zu unterscheiden. Toll war dann aber doch, nach der Diagonalen irgendwann fest zu stellen, dass wir uns auf der Zielkreuz befanden. So allmählich verabschiedete sich mein heißgeliebter Leichtwind wirklich. Nur noch ein paar Minuten alles geben im Beobachten, Stillsitzen und ...Klappe halten, oder auch nicht? Gut, wir haben uns dafür entschieden und haben damit die Möglichkeit, uns bei allen Helfern und Mitwirkenden, die dieses Regattawochenende auf die Beine gestellt haben, zu bedanken.

 Ger-33

Jörg Dohle und Elena Schulze